Flächenfinanzierung in a nutshell

alter Text mit neuen Bildern. War irgendwie abhanden gekommen. Fast so wie Wahlversprechen.

 

Ein Begriff der immer wieder im Zusammenhang mit Gewaltschutz fällt: Flächenfinanzierung, bzw. die seit Jahrzehnten gestellte Forderung nach einer Flächenfinanzierung. Versuch einer Kompakt-Erkläuterung: was ist Flächenfinanzierug und warum deren Verweigerung durch die Große Koalition damit zwar nicht die Staatsfinanzen, wohl aber Täter schützt und Opfern häuslicher Gewalt die benötigte Hilfe verweigert.

Flächenfinanzierung. Wiki fragen!

Flächenfinanzierung

Wikipedias erklärt Flächenfinanzierung. NICHT.

 

Flächenfinanzierung fällt auch im Duden flach.

Neues Wort gelernt: schenfinanzierung.

 

Flächenfinanzierung – das Problem

  • Es gibt nicht genügend Frauenhausplätze
  • In den Frauenhäusern gibt es nicht genügend Personal.
  • v.a. fehlt Personal zur pädagogischen Betreuung von Kinder
  • Warum: Es fehlt an GELD. Der Betrieb einen Frauenhauses kostet Geld. Diese Mittel sollten – in Form der Flächenfinanzierung – vom Bund zur Verfügung gestellt werden.
  • Frauenhäuser verschwenden verwenden einen Großteil Ihrer Ressourcen darauf, ihre Existenz zu sichern.
    Kleine Matheaufgabe: wenn 100 Personen jeweils 30h damit verbringen, etwas herzustellen, was von einer Instanz herzgestellt werden könnte…. würde sich Cayne im Grab umdrehen.
  • Haltung der Regierung: die Zuverfügungstellung von Schutzeinrichtungen ist Angelegenheit der Länder und Kommunen.
  • Diese sind aber nicht zur Zahlung verpflichtet, die Mittel gelten als „freiwillige Leistung“, die jährlich neu erbettelt erkämpft werden müssen.
  • Gewaltopfer haben keine Lobby in den Kommunen.
  • Daher werden dort als erstes Gelder gestrichen. „Wahlen lassen sich eher mit gut befahrbaren Straßen und neuen Laternen gewinnen als mit Schutz von Gewaltopfern, die per se lieber ignoriert werden“
  • Frauenhäuser müssen zunehmend auf die Unterstützung von Ehrenamtlichen zurückgreifen. Gewaltopfer brauchen qualifizierte Ansprechpartnerinnen.
  • Überlebt eine Einrichtung trotz gekürzter Mittel wird dies gerne als Zeichen gewertet, dass hinreichend Mittel genehmigt wurden. „Vielleicht geht da noche in bisschen was mehr“ – enter: der Streichungs-Rotstift.
  • Die Verbände von Frauennotrufen, -Beratungsstellen und Frauenhäusern fordern seit Jahrzehnten die Flächenfinanzierung d.h. eine finanzielle Absicherung des Hilfssystems durch die Regierung.
  • Diese ist lt. Gesetz dazu verpflichtet, für den Schutz von Gewaltopfern zu sorgen. (aus Gutachten des BFF)
  • Ein vom Vereins Frauenhaukoordinierung e.V. erstelltes Gutachten untermauert dies.
  • Die Regierung behauptet, es gäbe genügend Frauenhausplätze.
  • Die Regierung meint: Wir haben unsere Pflicht durch die Bereitstellung des Hilfetelefons erfüllt.
  • Aktueller Stand gem. Sozialministerin HEIKE TAUBERT (SPD): Derzeit seien „keine Mehrheiten für eine bundeseinheitliche Regelung“ zu erwarten, lässt Taubert wissen.

 

 

Flächenfinanzierung. Kein Schutz für Opfer häuslicher Gewalt durch die Große Koalition

Schreie die keiner hören will. Bild: Mayer George Vladimirovich / depositphotos.

 

Flächenfinanzierung. Fun-Facts. NICHT LUSTIG.

Statt Flächenfinanzierung: Sparmaßnahmen durch Zusammenlegung

Derzeit gibt es im Bereich des Hilfssystems drei zentrale Verbände:

Um weitere Einsparungen im Bereich des Hilfssystems zu bewirken, forciert die Regierung seit mehreren Jahren eine Zusammenlegung dieser Verbände. Klingt auf den ersten Blick ja auch fast logisch, oder?  Die Belange gewaltbetroffener Frauen werden mittelbar von den EntscheidungsträgERn der Wohlfahrt geregelt.

 

Flächenfinanzierung fordern = Die Erhaltung von Frauenräumen verlangen

Das Hilfssystem für gewaltbetroffene Frauen gehört in Frauenhände. Es ist einer durch Partnerschaftsgewalt traumatisierten Frau nicht zuzumuten, Schutz in einer Einrichtung in Anspruch nehmen zu müssen, in der sie letzten Endes wieder den Entscheidungen eines Mannes ausgesetzt wird. Frauenhäuser sind Frauenräume, in Frauenhand.

Natürlich ließe sich argumentieren, dass das „Wohlfahrtssystem“ (SPD-Domäne) ja ach so erfahren ist. Lauter Experten beherbergt. Und dass diese doch total viel Kompetenz mitbrächten. Während in Punkto Flächenfinanzierung von Seiten der Regierung erhebliche Defizite offensichtlich sind, was einfachsten kaufmännisches Rechnen angeht: wenn es um die Zusammenlegung der Verbände geht scheinen die Bleistifte gespitzt.

 

Jede Frau kann jederzeit Schutz in einem Frauenhaus finden. NICHT

Manchmal erweckt es den Anschein, die Allgemeinheit sei froh um die Möglichkeit, Gewaltopfer in Frauenhäuser(n) internieren äh abschieben zu können  unterzubringen zu können. Honi soit qui s’imeginait let trois singes. – Wer würde in diesem Zusammenhang an Affen denken, vielleicht sogar an drei.

Flächenfinanzierung - och .... ignorieren, ja

Bild: ancello | www.depositphotos.com

 

Schlechte Neuigkeiten: Ohne Flächenfinanzierung ist Schutz oft unfinanzierbar

Die Finanzierung des Hilfssystems ist Aufgabe der Kommunen und Ländern. Ohne Flächenfinanzierung können Frauenhäuser keinen kostenlosen Schutz für Gewaltopfer anbieten. Daher sind von den Frauen oft Tagessätze zu entrichten. Eine Mutter mit Kindern muss in manchen Ländern knapp 80 Euro am Tag berappen. Sofern bereits ALG II beantragt wurde oder wird: kein Problem. Für Studierende beudeutet dies, dass sie für Ihre Sicherheit von einem gewalttätigen Partner oder Vater ihren Studienplatz aufgeben müssen. Berufstätige Frauen dürfen eine sukzessive Verschuldung in Kauf nehmen, oder ihren Arbeitgeber um eine fristlose Entlassung bitten. – Oder einfach weiter beim Gewalttäter bleiben.

Hilfetelefon statt Flächenfinanzierung

Kostenlos telefonisch erfahren, dass das mit der Flucht nicht klappt.
Bild: Rakov83 | www.depositphotos.com

Fazit: Kosten der Verweigerung der Flächenfinanzierung

Der Verweigerung der Flächenfinanzierung durch die Regierung zerstört die Zukunftsaussichten von Frauen.

Da oft kein geeigneter Frauenhausplatz findbar ist, führt die Verweigerung der Flächenfinanzierung dazu, dass Frauen und Kinder weiterhin Gewalt ausgesetzt sind.

Keine Flächenfinanzierung bedeutet auch, dass Frauenhäuser kein Fachpersonal einstellen können, das in der Lage wäre, die Folgen der hinreichend bekannten Auswirkungen häuslicher Gewalt auf Kinder einzudämmen.

Mittels einer Flächenfinanzierung könnten Interventionsangebote für betroffene Frauen geschaffen werden. Stattdessen sind diese meist gezwungen, mindestens sechs Monate auf einen Psychotherapieplatz zu warten, um anschließend in der Therapie festzustellen, dass diese in den wenigsten Fällen auf die Bedürfnisse von Opfern häuslicher Gewalt ausgerichtet sind. Dadurch entstehen enorme Kosten für das Sozialsystem, die die einer Flächenfinanzierung weit übersteigen.

 

Flächenfinanzierung

Verloren im Dschungel unzähliger Hilfsangebote. Bild: laszekglasner | depositphotos.com

 

Frauenhäuser und -Beratungsstellen verfügen über Kompetenzen und Know-How und wären, würden sie mit mehr Mitteln ausgestattet in die Lage versetzt, das Leid von mittelbaren und unmittelbaren Gewaltopfern entscheidend zu lindern und gesellschaftliche Folgekosten zu minimieren.

… leider treffen die Folgekosten nicht nur eine andere Tasche, – es ist zudem nicht zu befürchten, dass sie innerhalb der jeweiligen Wahrperiode auftreten.

 

Flächenfinanzierung - eine Verweigerung von Hilfe

In der Hölle ist schon ein Plätzchen reserviert für Frauen, die anderen Frauen Hilfe verweigern

 

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